Mit dem Einzug des Internets in unser alltägliches Leben, scheint der unangefochtene Thron des Fernsehers im Unterhaltungsbereich immer mehr zu wackeln. Ich habe einen kurzen Blick auf die Geschichte gewagt, die Beweis für den schnellen Wandel ist:
Geschichte des Fernsehers
In den 1930ern wurde weltweit der erste Fernsehsender „Paul Nipkow“ in Deutschland den Fernsehzuschauern zur Verfügung gestellt. Der Sender, wurde damals nach dem Erfinder der Nipkow-Scheibe benannt, die der elementare Bestandteil des Fernsehers war, bot den Zuschauern abends für einige Stunden Unterhaltung. Aus zwei Gründen hätte damals niemand gedacht, dass der Fernseher im Laufe der Zeit sich zu einem Massenmedium entwickeln würde: Zum Einen war das Gerät so teuer, dass das Fernsehen im eigenen Wohnzimmer für Normalverdiener kaum möglich war. Zum Anderen störte das ständige Flimmern des Bildschirms den Fernsehgenuss. Jedoch wurden erst mehrere Jahrzehnte später, der Computer und das Internet – die wichtigsten Herausforderer des Fernsehers – geboren, die wie der Fernseher Schritt für Schritt zu einem unverzichtbaren Teil unseres Lebens geworden sind, indem sie unsere Freizeitgestaltung stark geprägt haben bzw. stark prägen.
Streaming statt Fernsehen?
In der gegenwärtigen Situation kann ich mit Sicherheit behaupten, dass in fast jedem deutschen Haushalt ein Fernseher vorhanden ist, der auch regelmäßig eingeschaltet wird. Wer kennt es von euch nicht: Während oder nach dem Abendessen versammelt man sich vor der Mattscheibe und schaut sich die Lieblingssendung an. Aber auch hier sprechen die Zahlen für sich: Im Vergleich zu anderen Medien ist das klassische Fernsehen immer noch auf Platz 1 bei uns in Deutschland, in Bezug auf die Nutzungsdauer. Trotzdem sollte man dem Konsumverhalten verschiedener Altersgruppen Beachtung schenken. Besonders die jüngere Generation wendet sich an die Nutzung von mobilen Mediengeräten und das Internet, was auch ich durch meine Beobachtungen in meinem täglichen Umfeld, bestätigen kann.
Beliebte Online-Angebote für die Freizeitgestaltung und Entertainment sind bei der jüngeren Generation, das Gaming, soziale Netzwerke oder die neuesten Streaming-Dienste, wobei besonders die Letzteren, eine Gefahr für die jüngere Fernsehkultur werden könnten. Denn sowohl der Fernseher als auch das Online-Streaming bieten mehr oder weniger ähnliche Dienste an – Unterhaltung in den Bereichen Film, Serien und Shows. Jedoch greifen beide das jeweilige Thema auf komplett unterschiedliche Art und Weise auf.
Wobei das Fernsehprogramm inhaltlich und zeitlich fixiert und an einen bestimmten Ort gebunden, was in den meisten Fällen die eigene Wohnung des Zuschauers ist. Folglich ist mangelnde Adaption an die individuellen Belange der Zuschauer der größte Minuspunkt des Fernsehens. Online-Streaming dagegen überlässt diese der Initiative der Konsumenten. Gegen Entgelt können sie selbst entscheiden, welche Streaming Inhalte, an welchen Ort und Zeitpunkt, angeschaut werden, um die eigene Freizeit, gemäß der eigenen Bedürfnisse, mit Filmen oder Serien zu gestalten.
Fernsehen – Fazit
Im Moment hält sich das Interesse an Streaming-Diensten in Deutschland in Grenzen. Jedoch die Flexibilität, der inhaltliche Reichtum und mit Sicherheit auch die Popkultur werden Menschen zunehmend vom Fernseher weglocken. Der Hype um die Serie Game of Thrones kann man Zweifelslos als Paradebeispiel für den Erfolg des Online-Streamings nehmen. Bereits international gefeiert, nicht nur bei Fans, sondern auch von verschiedenen Persönlichkeiten der Entertainment-, Gaming-, Film und Musikbranche selbst, wie zum Beispiel Profi-Pokerspieler Lex Veldhuis, der weltberühmte DJ David Garett, Schauspieler Elijah Wood oder Sängerin Madonna, erreichte bisher die Serie Millionen Fans über das Internet.
Der Fernsehprogrammanbieter HBO strahlte die Serie zu Beginn nämlich nur in ausgewählten Ländern aus. Game of Thrones ist inzwischen auch Deutschlands Lieblingsserie. Dass die letzte Staffel der Serie erst nach Monaten im Free-TV angeboten wurde, hat meiner Meinung nach, zahlreiche deutsche Fans zu alternativen Online-Angeboten gedrängt. Die fehlende Anpassungsfähigkeit des klassischen Fernsehens, wird nach meiner Meinung nach, mit der Zeit zu seinem Verhängnis, da sämtliche Generationen bereits jetzt, die schnelle, flexible und vielfältige Internetwelt, im täglichen Leben bevorzugen.