Anders als wie die meisten aktuellen Diätformen, blickt die TCM Diät auf eine mehr als zweitausend jährige Geschichte zurück. Dementsprechend lässt es sich auch nur schwerlich von einer einfachen Diätform sprechen, weil sich die Ernährungstipps in einen medizinischen umfangreichen Kontext einbetten. Es verbirgt sich hinter der Abkürzung TCM die Traditionelle Chinesische Medizin, die schon lange in ganz Ostasien angewendet wird. Neben den Empfehlungen für eine ausgewogene Ernährung gemäß der 5 Elemente zählen auch Moxibustion, Akupunktur, die Einnahme bestimmter Wurzeln und Kräuter sowie Massagen und Bewegungs- und Entspannungstechniken zur TCM. Es handelt sich bei TCM um eine Alternativmedizin, die durch einen ganzheitlichen Ansatz gekennzeichnet und in ganz Deutschland durch unterschiedliche ärztliche Gesellschaften ausgeübt wird.
TCM Diät – Worauf basiert sie?
Der Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin, zum dem auch die TCM Diät gehört, wird auch Chinesische Ernährungslehre oder Diätik genannt. Dabei werden die einzelnen Lebensmittel einerseits durch ihre Geschmacksrichtung (salzig, bitter, sauer, süß und scharf) sowie durch ihr Temperaturverhalten (heiß, warm, neutral, erfrischend und kalt) voneinander unterschieden. Daraus resultiert die Ernährung nach den 5 Elementen, die heutzutage als TCM Diät bekannt ist und eine westliche Anpassung der Chinesischen Lehre darstellt. Das Ziel ist dabei ein harmonisches Gleichgewicht des menschlichen Körpers und der Prinzipien Yang und Yin.
Yang steht für Wärme, Yin für Kälte. Wird durch Ernährung zu viel Yang oder zu viel Ying erzeugt, drohen Krankheiten, da der Körper in ein Ungleichgewicht gerät. Für die Zuordnung zu den einzelnen Elementen sind Zitrusfrüchte oder Essig zum Element Holz und damit einem sauren Geschmack oder Mais, Kartoffeln, Karotten zum Element Erde mit dem süßen Geschmack einige Beispiele. Diese Zuordnungen lassen sich auf Tafeln inkl. dem thermischen Zustand der Lebensmittel genau ablesen.
Jedoch ist nicht nur die grundsätzliche Eigenschaft des Lebensmittels entscheidend, sondern auch die Zubereitungsart. Rohkost sollte prinzipiell vermieden werden und außerdem sollten die Lebensmittel im Einklang zu den Jahreszeiten gegessen werden. Blanchieren wirkt zum Beispiel abkühlend, während Grillen und Braten als Yang fördernd oder erhitzend angesehen wird.
TCM Diät – Welche Vorteile bietet sie?
Gemäß westlicher wissenschaftlicher Vorstellungen sind die meisten Setzungen der TCM unbewiesen und schlichtweg unhaltbar. Allerdings ist davon auszugehen, dass eine TCM Diät dazu führt, dass man sich umfassend mit dem Thema Ernährung auseinandersetzt, die zudem ausgewogen ist. Eine Umsetzung ist im Vergleich einfach und beschränkt sich nicht nur auf die Zubereitung von asiatischen Speisen. Entsprechend steht diese Diätform für die Verwendung regionaler sowie saisonaler Speisen, was auch seitens von westlichen Ernährungswissenschaftlern als positiv gilt. Seitens der Befürworter wird außerdem immer wieder ins Feld geführt, dass sich die traditionelle Chinesische Medizin bereits seit Jahrtausenden bewährt hat und somit ihre Wirkung unter Beweis gestellt hat.
Was spricht dagegen?
Gegen die TCM Diät spricht, dass es sich dabei nicht um eine wissenschaftlich belegte Lehre, sondern um einen Teil der chinesischen Philosophie des Daoismus handelt. Bis in die vorchristliche Zeit reicht das Gedankengut zurück und gilt in weiten Teilen als nicht konform mit den Erkenntnissen der Wissenschaft. Zum Beispiel das Abraten von Rohkost in der TCM. Viele westliche Wissenschafter gehen davon aus, dass gekochte Lebensmittel für Darm- und Magenprobleme verantwortlich und Rohkost dem Zweck des Abnehmens eher dient. Fakt ist jedenfalls, dass dass die Verdauung von Rohkost mehr Energie benötigt, was der Gewichtsreduktion zu Gute kommt.
Im Zuge der Kritik an der traditionellen Chinesischen Medizin stehen auch Behandlungsmethoden wie die Lehren von den Meridianen oder Akupunktur und Energiepunkte auf den Prüfstand und gelten in der Wissenschaft als unhaltbar. Auch wird bestritten, dass die unbestrittene reiche Tradition auf die Wirksamkeit der Ernährungsvorschriften einen Einfluss hat oder deren Richtigkeit unterstreicht.