Und was nicht
Alles, was Kohlenstoff in einer biologisch abbaubaren Form enthält, lässt sich kompostieren. Jedoch sind nicht sämtliche Stoffe auch für eine Kompostierung im eigenen Garten geeignet. In meinem folgenden Artikel habe ich die ungeeigneten, in Maßen und geeigneten Stoffe für den Kompost aufgeführt:
Kompost – Gut geeignete Materialien
Laub
Zu den wichtigsten Kompostmaterialien zählt das Laub, jedoch gibt es einige Laubarten, die nicht so leicht verrotten, wie zum Beispiel die Blätter von:
- Akazie,
- Birke,
- Buche,
- Eiche,
- Fichte,
- Kastanie,
- Pappel,
- Platane
- und Walnuss
Bei der Kompostierung von diesen Laubarten, besonders bei Eichenlaub, wird Gerbsäure frei, die wiederum zu einer Versauerung des Komposts führt, dann kann der Zusatz von Tonmineralien (Bentonit) oder Kalk durchaus zweckmäßig sein.
Hingegen einfach kompostierbar sind folgende Laubarten von:
- Ahorn,
- Eberesche,
- Erle,
- Esche,
- Haselnuss
- Kern- und Steinobst,
- Linde
- und Weide
Tipp: Das Laub vor dem Sammeln und Kompostieren mit dem Rasenmäher zerkleinern.
Hecken- und Baumschnitt
Dieses Material kann man mit einem Häckselgerät oder einer Gartenschere zerkleinern und zur besseren Durchlüftung des Komposts beigeben.
Küchenabfälle
- Eierschalen,
- Kaffee- und Teefilter,
- Gemüse- und Obstreste
Grasschnitt
Sorgfalt ist bei der Zugabe von Grasschnitt zum Komposthaufen angebracht. Sämtliche Gräser nehmen aus dem Boden bevorzugt Stickstoff (N) auf. Das bedeutet, wenn viel gedüngt wird, ist im Gras der Gehalt an Stickstoff hoch. Außerdem speichern Gräser in ihren Zellen Wasser, das wiederum in Verbindung mit Stickstoff beim Schnittgut zu einer starken Entwicklung der Wärme führt. Diese entstehende Wärme kann sogar zu einer Selbstentzündung von Grashaufen führen. Aufgrund des hohen Stickstoffanteils und der geringen Strukturanteile kann es zu Fäulnisprozessen und einer Geruchsentwicklung kommen. Klimaschädigendes Methan kann dann entstehen und in die Erdatmosphäre gelangen.
Zur Vermeidung derartiger Fäulnisprozesse sollte der Grasschnitt nur angewelkt und in einer dünnen Schicht oder mit anderen strukturreichen Materialien, wie zum Beispiel Heckenschnitt, holziges Grünguthäcksel und Laub, auf den Kompost gebracht werden.
Kompost – In Maßen geeignete Materialien
Holzasche
Die Asche aus der Verbrennung von nicht behandelten Holz kann als mineralischer Anteil jedoch in geringen Mengen bei der Eigenkompostierung beigemischt werden. Wobei die Asche gut untergemischt werden sollte. Größere Anteile von Asche hingegen sind nicht geeignet für die Eigenverwertung, da es Aufgrund der Aufkonzentrierung von Schwermetallen in der Asche, zu einer Anreicherung von Schwermetallen im Kompost kommen kann.
Kleintierstreu
Besonders aus hygienischen Gründen sollte nur Kleintierstreu von Pflanzenfressern verwendet werden, unter der Bedingung, dass das Streu auf pflanzlicher Basis (Stroh- oder Holzstreu) verwendet wurde. Nicht kompostierbar sind sämtliche im Handel erhältlichen Einstreumaterialien auf der Basis von Granulat. Sofern das Kleintierstreu nicht ausdrücklich als biologisch abbaubar bezeichnet ist, gehört es in die Tonne für Restmüll.
Kleintierstreu von Vögeln, Hamstern, Meerschweinchen usw. kann mitkompostiert werden. Kot und Streu wollten aber gut mit den anderen Kompostmaterialien vermischt werden. Der Mist von unseren Haustieren kann zu holz- und strohartigen Kompostmaterialien als zusätzliche Stickstoffzufuhr beigemengt werden.
Fäkalien und Streu von Katzen und Hunden sowie von allen anderen fleischverzehrenden Tieren soll aus hygienischen Gründen nicht kompostiert werden.
Pappe und Papier
Kleine Mengen an Zeitungs- oder Küchenpapier, die zur Auskleidung des Abfallbehälters in der Küche verwendet werden, lassen sich gut kompostieren. Prinzipiell sind Pappe und Papier biologisch abbaubar und werden daher auch bei der Eigenkompostierung zersetzt. Jedoch enthalten diese oftmals Zusatzstoffe und Inhaltsstoffe, die im Boden, für die Verwertung nicht geeignet sind. Größere Mengen von Papier, bedrucktem Papier einschließlich Pappe und Zeitungspapier, auch Eierkartons und Gemüse- und Obstschalen, können ökologisch vorteilhafter über das Altpapierrecycling verwertet werden.
Schalen von Südfrüchten
Zwecks besserer Haltbarkeit werden die Südfrüchte während des Transports mit pilztötenden Mitteln (Fungiziden) behandelt. Diese Chemikalien können biologisch abgebaut werden und beeinträchtigen in kleinen Mengen den Rotteprozess nicht. Für die Gesamtkompostierung sind kleine Mengen daher unproblematisch.
Kompost – Ungeeignete Materialien
Neophyten, wie Riesen-Bärenklau/Herkulesstaude und Beifuß-Ambrosia gehören in die Biotonne, gegebenenfalls in die Restmülltonne.
- Kranke Pflanzenteile (gehören in die Biotonne)
- Metall, Glas, Verbund- und Kunststoffe
- Farb- und Ölreste
- Mörtel und Bauschutt
- Kohlenasche aus Öfen
- Staubsaugerbeutel
- Windeln
- Spanplatten und behandeltes Holz
- Grasschnitt von mit Herbiziden (Kombipräparate) behandeltem Rasen
- Schlamm aus Dachrinnen
Kranke Pflanzenteile
Von Schädlingen befallene oder kranke Pflanzen, unabhängig ob aus dem Haus oder dem Garten, sollten nach Möglichkeit nicht im Garten eigenkompostiert werden. Tierische Schädlinge wie Fliegenmaden, Rote Spinnen, Thripse, oder Läuse sterben im Kompost nur unter sehr hohen Temperaturen ab. Ebenso Pilze und deren Sporen, wie zum Beispiel Echter Mehltau an Kürbis und Gurke, Falscher Mehltau an Spinat oder Kopfsalat, Sternrußtau an Rosen oder Rost an Geranien, werden bei der Eigenkompostierung im Garten nicht genügend zerstört.
Kompost – Auch dies sollte nicht kompostiert werden
- Himbeeren mit Rutenkrankheit
- Kranke Pflanzen sowie Gartenabfälle mit Erkrankungen gehören in die Biotonne oder auf die Kompostanlage direkt
- Zwiebel- und Knollengewächse mit Weichfäule
- während der Vegetation durch Welkkrankheiten plötzlich und schnell abgestorbene Pflanzen wie Tomaten, Erdbeeren und Astern
- Zweige von Birne, Apfel, Zwergmispel aber auch Eberesche, Rotdorn, Weißdorn unter anderem mit Feuerbrandbefall
- Abgestorbene Äste mit Rotpustelpilzbefall
- Kartoffeln und Tomaten mit Knollen- und Krautfäule
- Kohlpflanzen mit Kohlherniebefall
Kompost – Hinweis zu Küchenabfällen
Nicht-pflanzliche Abfälle aus der Küche (Knochen, Fisch-, Wurst-, und Fleischreste) eignen sich nicht, da bei der Eigenkompostierung nicht die erforderlichen regelmäßigen Temperaturen über die notwendige Zeitdauer für eine sichere Seuchenhygiene (Hygienisierung) erreicht werden kann. Außerdem sollte aus hygienischen Gründen, auch auf alle gekochten Küchenabfälle verzichtet werden, um kein Ungeziefer und Nager (Ratten) anzulocken.
Quelle: Umweltbundesamt
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Nadine
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Super Tipps dabei
Vielen Dank?
Diestel Manuela
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Hallo Nadine, ich freue mich, dass Dir mein Artikel gefallen hat und das er informativ für Dich war bzw. ist. Liebe Grüße Manuela