Hanfsamen: Das neueste Superfood?

Die Liste der Superfoods wird jedes Jahr ein bisschen länger. Das bedeutet natürlich nicht, dass völlig neue Lebensmittel entdeckt werden. Vielmehr rücken auf einmal Pflanzen in den Fokus, denen man bislang nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt hat – zumindest in der westlichen Gesellschaft. Aktuell besinnen sich immer mehr Menschen auf die förderlichen Eigenschaften von Hanfsamen, die auch als Cannabis-Samen bekannt sind. Was es damit auf sich hat und ob Hanfsamen wirklich ein Superfood sind, erfährst Du hier.

Hanfsamen, Bild von Ulrike Leone auf Pixabay
Hanfsamen, Bild von Ulrike Leone auf Pixabay

Woher stammen Hanfsamen?

Wenn Du das Wort Cannabis hörst, denkst Du wahrscheinlich als Erstes an die Droge. Die ist hier allerdings nicht gemeint. Denn Cannabis ist einfach der lateinische Name für Hanf. Dabei ist es ganz egal, ob es sich nun um Nutzhanf oder um Rauschhanf handelt. Denn die psycho-aktiven Inhaltsstoffe der Pflanze stecken fast ausschließlich in den Blüten. Sogar die Samen von extrem starken Cannabis-Sorten wie Haze oder Skunk enthalten nur Spuren davon. Des-halb gibt es solche Hanfsamen bei Zamnesia und anderen Onlineshops ganz legal zu bestellen. Zum Essen sind die Autoflowering-Samen aus dem Internet trotzdem nicht geeignet. Das liegt allerdings vor allem am Preis. Denn eine Handvoll der Körner kostet oft zwanzig Euro oder mehr. Wenn Du das neue Superfood probieren möchtest, gehst Du am besten in den nächsten Bio-Supermarkt. 500 Gramm kosten dort etwa fünf bis sechs Euro.

Inhaltsstoffe

Hanfsamen haben eine große Dichte an Nährstoffen. Wenn Du auf der Suche nach pflanzlichen Eiweißquellen bist, sind sie genau das Richtige. Geschälte Hanfsamen enthalten über 30 Prozent Protein. Das ist mehr, als in Fleisch oder Eiern enthalten ist. Außerdem liefern die kleinen Körner jede Menge Magnesium: Schon eine große Handvoll kann Deinen Tagesbedarf zur Hälfte decken. Weitere Spurenelemente sind Kupfer, Mangan und Selen. Der Vitamingehalt fällt etwas geringer aus. Das ist aber ganz normal, denn Vitamine befinden sich vor allem in frischen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse. Immerhin enthalten Hanfsamen kleine Mengen an B-Vitaminen, Folsäure und Vitamin E. Besonders interessant wird es bei den Fetten. Geschälte Hanfsamen bestehen nämlich rund zur Hälfte aus Fetten – eine stolze Menge. Das macht sie zu echten Energiebomben.

Sind Hanfsamen ein Superfood?

So viel zu den Inhaltsstoffen. Aber verdienen dieses Samen wirklich die Bezeichnung Superfood? Sie sind zwar einerseits sehr nährstoffreich. Andererseits enthalten sie keine besonderen Pflanzenstoffe wie die Antioxidantien in Gojibeeren oder das Glucomannan in der Konjakwurzel. Außerdem ist die Zusammensetzung der Fettsäuren in Hanfsamen nicht optimal. Sie enthalten zwar viel Omega-3-Fettsäuren, die als besonders gesund gelten. Aber leider ist der Anteil an Omega-6-Fettsäuren noch viel höher. Es ist daher besser, Hanfsamen nur in geringen Mengen zu naschen. Das gilt erst recht mit Rücksicht auf die Figur. Ein richtiges Wunder-Nahrungsmittel sind diese Samen also nicht.

Trotzdem können sie in Maßen Deine Ernährung bereichern. Du kannst sie beispielsweise in dein Müsli streuen oder zum Brotbacken verwenden. Außerdem gibt es vegane Brotaufstriche mit Hanfsamen, die gar nicht schlecht schme-cken.

Superfood hin oder her – Hanfsamen bringen auf jeden Fall Abwechslung in die Küche und liefern viele wertvolle Nährstoffe. Und wer weiß, vielleicht entdeckt die Wissenschaft ja doch irgendwann noch einen besonderen Inhaltsstoff. Wer sie gerne mag, kann Hanfsamen jeden-falls mit einem guten Gewissen essen.

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