Für einen verantwortungsvollen Umgang mit Geschlechtskrankheiten


Wir alle tragen Verantwortung, nicht nur für uns selbst, sondern auch für die Menschen in unserem Umfeld. Das gilt sowohl für flüchtige Liebesabenteuer als auch für unseren Partner oder unsere Partnerin: Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen können wir uns selbst und diese Menschen vor Geschlechtskrankheiten schützen.

Geschlechtskrankheiten, Quelle: Pixabay

Generell gilt, dass man im Interesse der eigenen Gesundheit den Sex mit jemandem vermeiden soll, der Wunden im Genitalbereich, einen Ausschlag, Ausfluss oder andere offensichtliche Symptome hat. Ungeschützter Sex in einer Partnerschaft ist nur dann wirklich sicher, wenn Sie einander seit mindestens einem halben Jahr kennen und beide auf Geschlechtskrankheiten getestet wurden.
Häufige Geschlechtskrankheiten und ihre Gefahren
In unserer Gesellschaft kursieren heute mindestens zwanzig verschiedene sexuell übertragbare Krankheiten, die durch Viren oder Bakterien übertragen werden.

Die häufigsten davon sind:

  • Chlamydien, meist harmlose Bakterien, die aber auch gefährlich werden können.
  • Herpes genitalis, ein meist harmloses Virus, jedoch lässt sich eine Infektion nicht heilen.
  • Genitalwarzen oder humane Papillomaviren (HPV). Bestimmte Hochrisiko-Typen von HPV können bei Frauen Gebärmutterhalskrebs verursachen.
  • Gonorrhoe, auch Tripper genannt, lässt sich glücklicherweise mit Antibiotika kurieren.
  • Hepatitis B
  • Syphilis, die vor der Erfindung von Antibiotika oft tödlich war.
  • Trichomoniasis
  • Das Humane Immundefizienz-Virus (HIV), das AIDS verursacht.

Einige sexuell übertragbare Krankheiten, etwa Herpes genitalis, können das HIV-Risiko erhöhen. Andere Infektionen, die sexuell übertragen werden und weniger bekannt sind:

  • Cytomegalovirus
  • Molluscum contagiosum
  • Mycoplasma genitalium
  • Bakterielle Vaginose
  • Krätze und Schamläuse

Sogar die harmlosen unter diesen Krankheiten können sehr unangenehm werden. Bakterielle Geschlechtskrankheiten lassen sich glücklicherweise behandeln und heilen, aber von Viren verursachte Krankheiten lassen sich nur lindern, nicht vollständig kurieren.

Außerdem können Sie eine bakterielle Geschlechtskrankheit immer wieder bekommen, auch wenn Sie in der Vergangenheit bereits behandelt und geheilt wurden.

Vorbeugung, um sich nicht anzustecken

Eine der wirksamsten Maßnahmen, um sich und andere zu schützen, ist die Verwendung eines Kondoms aus Latex. Wenn Sie ein Gleitmittel verwenden, achten Sie darauf, dass es auf Wasserbasis ist. Verwenden Sie Kondome während des gesamten Geschlechtsakts. Auch Kondome sind nicht zu 100 % wirksam, um Krankheiten oder eine Schwangerschaft zu verhindern. Sie sind jedoch äußerst effektiv, wenn sie richtig verwendet werden. Lernen Sie dazu, wie man Kondome richtig benutzt!

Weiters sollte man die gemeinsame Benutzung von Handtüchern oder Unterwäsche vermeiden, sich gründlich waschen und sich gegen Krankheiten impfen lassen, bei denen das möglich ist: So kann man sich etwa gegen Hepatitis B und HPV impfen lassen.

Alle sexuell aktiven Erwachsenen sollten sich auf HIV testen lassen.

Wer Drogen nimmt oder Alkohol trinkt, sollte sich helfen lassen, um damit aufzuhören. Während eines Rausches haben Menschen kaum sicheren Sex.

Ideal wäre es natürlich, im Zweifelsfall auf Sex zu verzichten.

Früher glaubte man, dass die Verwendung von Kondomen mit Nonoxynol-9 zur Vorbeugung von Geschlechtskrankheiten beiträgt, indem sie Krankheitserreger abtöten. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass die Verwendung von Kondomen mit Nonoxynol-9 auch die Vagina und den Gebärmutterhals der Frau reizt und das Risiko einer Infektion mit einer Geschlechtskrankheit sogar erhöhen kann.

Beim Verdacht auf eine Infektion helfen einige Faustregeln dabei, um sich selbst und andere zu schützen:

  • Verzichten Sie bei einer Infektion auf Sex, bis Sie einen Arzt aufsuchen und sich behandeln lassen.
  • Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Arztes zur Behandlung genauestens.
  • Benutzen Sie bei jedem Geschlechtsverkehr Kondome, insbesondere bei neuen Partnern.
  • Nehmen Sie den Geschlechtsverkehr erst wieder auf, wenn Ihr Arzt es erlaubt.
  • Gehen Sie zu Ihrem Arzt, um sich regelmäßig untersuchen zu lassen.
  • Achten Sie darauf, dass Ihr Partner oder Ihre Partnerin ebenfalls behandelt wird.

Wer kurzfristig seinen Leidenschaften nicht nachgibt, erspart sich damit oft langfristig viele Unannehmlichkeiten. Und schließlich ist es ein Zeichen von Liebe auch den Partner oder die Partnerin keinen vermeidbaren Gefahren auszusetzen.

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