Warum wird Karneval gefeiert?

Das alljährliche närrische Treiben hat angefangen, wenn es „Helau!“ oder „Alaaf!“ heißt. Karneval auch Fastnacht, Fasching oder auch fünfte Jahreszeit genannt, bestimmt in den Karnevalshochburgen wie zum Beispiel Köln oder Mainz den Alltag. Aber warum wird Karneval überhaupt gefeiert? Die Antwort darauf, findest Du u. a. in meinem folgenden Artikel.

Karneval, Bild von Couleur auf Pixabay
Karneval, Bild von Couleur auf Pixabay

Beginn der Faschingssaison

Am 11.11 pünktlich um 11.11 Uhr beginnt die jährliche Karnevalssaison! Es ist der Anfang der fünften Jahreszeit und das bedeutet, dass das Prinzenpaar offiziell vorgestellt wird und das die ersten Vorbereitungen für den Straßenkarneval getroffen werden. Exakt zu dieser Uhrzeit, lassen die Narren die Korken knallen und nehmen das Zepter in die Hand. Hast Du Dich nicht auch schon manchmal gefragt; was es mit diesem Tag auf sich hat?

Viele Theorien sind im Laufe der Zeit hierzu entstanden: Eine davon stammt von der christlichen Kirche und besagt: dass das Sinnbild die närrische Zahl 11 darstellt. Zum einen unterschreitet sie die Zahl der 12 Jünger und zum anderen überschreitet sie die Zahl der 10 Gebote. Demnach wird mit der Zahl 11 also ausgedrückt, dass sich die Narren in der Faschingszeit außerhalb von religiösen Normen befinden. Eine andere These besagt, dass an diesem Tag die vorweihnachtliche Fastenzeit beginnt, da es vom 11.11. an noch exakt 40 Tage bis zum Winteranfang sind.

Karneval, Quelle: pixabay
Karneval, Quelle: pixabay

Die Faschingswoche

Ganz klar stellt der Höhepunkt des Karnevals die Karnevalswoche dar, die Zeit von der Weiberfastnacht über den Rosenmontag bis hin zum Aschermittwoch. Vor allem herrscht in diesem Zeitraum in erster Linie in Hessen, im Rheinland und besonders in den Karnevalshochburgen wie Mainz, Düsseldorf und Köln der totale Ausnahmezustand. Menschen feiern ausgelassen, verkleiden sich und besuchen Karnevalsumzüge, von denen die berühmten Kamele geworfen werden. Ein lang gehegter Brauch steckt hinter den Faschingsfeiern, der schon über die Jahrhunderte gepflegt wird.

Die alten Germanen wollten früher mit hässlichen Masken und Fratzen zum einen die Mächte und die bösen Geister des Winters vertreiben und zum anderen den Frühling und dessen Geister des Wachstums willkommen heißen.

Fasching ist das Fest, bei dem man sich richtig austoben kann, bevor gleich im Anschluss die 40-tägige Zeit des Fastens vor Ostern anfängt und man auf Dinge wie Süßigkeiten, Fleisch und andere Laster verzichtet. Deshalb auch der Name „Karneval“, der von aus dem lateinischen Namen „Carne vale!“ abstammt., was so viel wie „Fleisch- leb wohl“! bedeutet. Welche Bedeutung die einzelnen Tage innerhalb der Karnevalswoche haben, kannst Du hier nachlesen:

Karneval, Quelle: pixabay
Karneval, Quelle: pixabay

Karneval – Weiberfastnacht

Mancherorts ist dieser Tag auch als Schmutziger Donnerstag, Fettdonnerstag oder Altweiberfastnacht bekannt. In sämtlichen Karnevalsregionen von Deutschland ist er so etwas wie ein inoffizieller Feiertag. Exakt ab 11.11 Uhr wird nur noch gefeiert und nicht mehr gearbeitet. Auch mit dem sogenannten Rathaussturm, beginnt der Karneval in vielen Orten, bei dem die weiblichen Narren das Rathaus stürmen, den Bürgermeister verhaften und sich den Schlüssel von diesem übergeben zu lassen.

Normalerweise gibt es an Weiberfastnacht keine Karnevalsumzüge. Stattdessen feiert man kostümiert in den Lokalen und den Straßen. An diesem Tag übernehmen außerdem die Frauen die „Macht“. Hierfür werden symbolisch gesehen, die Krawatten der Männer abgeschnitten. So laufen die Männer nur noch mit einem „Krawattenstumpf “ herum, wofür sie von den Närrinnen mit einem „Bützchen“, einem Küsschen, entschädigt werden.

Nelkensamstag

Dieser Tag ist im süddeutschen Raum auch als „Schmalziger Samstag“ bekannt. Der Name kommt daher, dass die Narren, die am Tag zuvor die Gesichter von anderen Personen mit Ruß schwarz gefärbt haben, sie mit Schmalzgebäck nun entschädigen mussten. Übrigens gilt der Nelkensamstag als ruhigster Tag innerhalb der Faschingswoche.

Rußiger Freitag

Der rußige Freitag ist ein ruhiger Tag, der an das Leiden Christi als Gedenktag gilt. Ausschließlich wird der Name in süddeutschen Regionen verwendet. Er kommt daher, weil die Narren früher an diesem Tag versucht haben, den Menschen Ruß ins Gesicht zu schmieren.

Karneval, Quelle: pixabay
Karneval, Quelle: pixabay

Veilchendienstag

Der Veilchendienstag ist der letzte unter den närrischen Tagen. Nun heißt es für die Narren, sich zu verabschieden vom Karneval.

Karneval – Rosenmontag

Der Rosenmontag ist der absolute Höhepunkt des Straßenkarnevals. In den karnevalistischen Hochburgen finden an diesem Tag die großen Umzüge statt. Allein in Köln säumen bis zu 1 Million Zuschauer die Straßen, wenn sich um die 100 Prunkwagen und über 10.000 Teilnehmer in Bewegung setzen.

Aschermittwoch

Die närrische Zeit ist definitiv am Aschermittwoch vorbei. Der Name stammt von dem Brauch, dass dem Gläubigen mit einem Palmenzweig mit gesegneter Asche auf die Stirn ein Kreuz gezeichnet wurde. Der Aschermittwoch ist der Anfang der 30-tägigen Zeit des Fastens. Diese Zeit soll daran erinnern, dass Jesus betend und fastend in der Wüste verbrachte. Am Ostersonntag ist das Ende der Fastenzeit.

Tulpensonntag

Dieser Tag ist die närrische Bezeichnung für den Feiertag vor Rosenmontag. Viele Karnevalsveranstaltungen finden an diesem Tag statt und hauptsächlich in kleineren Städten gibt es Faschingsumzüge. Am Tulpensonntag findet in Köln der berühmte „Schull – und Veedelszog“ statt, bei dem viele Schulklassen und Vereine mitlaufen. Eine Jury, die aus 40 Personen besteht, prämiert dann die schönsten Wagengruppen, die originellsten Kostüme und die besten Fußgruppen. Der Preis ist die Teilnahme am Umzug am Rosenmontag.

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