Frühbeet im Garten

So nutzt Du es optimal

Während der Winter bei uns in den letzten Zügen liegt, fängt in so manchen Frühbeet die ersten Gemüsesorten und Pflanzen an zu wachsen. Mindestens 4 Wochen bevor es im Garten losgeht, kann man im Mini-Treibhaus Kohlrabi, Radieschen, Spinat und Salat aussäen. Was Du dabei beachten solltest und wann was wächst, erfährst Du in meinen folgenden Artikel.

Frühbeet, Quelle: pixabay
Frühbeet, Quelle: pixabay

Schlage Witterung und Frost ein Schnippchen, indem Du die Anbausaison für Pflanzen und Gemüse mit einem Frühbeet um viele Wochen vorziehst. In einem Mini-Treibhaus wächst das erste Gemüse nämlich bereits, während Stürme, Schnee oder Frost noch im Garten den Austrieb verhindern. Ein derartiges Gewächshaus im Miniformat zählt seit eh und je zum festen Inventar bei sehr vielen Küchengärten. Dabei passt es je nach Modell auf jede kleine Nutzfläche und kostet obendrein auch noch relativ wenig. Unabhängig ob man sich für einen Bausatz aus dem Baumarkt, ein massives Modell aus Mauerwerk oder ein selbstgebautes Frühbeet aus Holz entscheidet: Wichtig ist eine gute Belüftung an warmen Tagen, die Ausrichtung der Sonne und genügend Wärme im Boden.

Frühbeet – Die Vorteile auf einen Blick

  • Spart Platz auf der Fensterbank, wo sonst Blumen, Kräuter, Salate oder Gemüse vorgezogen werden.
  • Passt auch auf kleine Nutzflächen.
  • Kostet nicht so viel wie ein Gewächshaus.
  • Macht einen frühen Saisonstart im Garten möglich.
  • Massiver Frühbeete mit Betonmauer, Klinkermauer oder Ziegelmauer speichern am Tag die Wärme und geben sie in der Nacht langsam an die Pflanzen ab.
  • Pflanzen werden unter Glas robuster und sind besser auf die Bedingungen im Freiland vorbereitet.
  • Kunststoff- oder Holzmodelle können nach der Anzucht leicht abgebaut und im Schuppen oder Gartenhaus verstaut werden.
Frühbeet, Quelle: pixabay
Frühbeet, Quelle: pixabay

Frühbeet – Die Nachteile

  • An sonnigen Tagen heizt es sich sehr schnell auf – Jungpflanzen und Sämlinge können verbrennen oder vertrocknen.
  • Muss regelmäßig und viel gewässert und gelüftet werden.
  • Ohne ausreichenden Holzschutz nimmt das Frühbeet durch direkten Erdkontakt und Witterungseinflüsse schnell Schaden.
  • Ist die Neigung des Daches nicht ausreichend, kann das Regenwasser nicht ablaufen und sammelt sich am Rahmen des Holzes.
  • Schmutz oder Kondenswasser an den Scheiben verhindern evtl., dass genügend Licht einfällt.

Frühbeet – Pflanzkalender: Was wächst wann im Frühbeet?

Ein Frühbeet eignet sich für die Vorkultur von Jungpflanzen und Gemüse im Frühjahr genauso wie als sommerlicher Gemüsegarten im Miniformat. Sogar in der kalten Jahreszeit wachsen und gedeihen darin noch Salate wie zum Beispiel Feld- und Endiviensalat. Es bietet im Dezember und Januar einen geschützten Platz für die Überwinterung von Topfkräutern oder die Lagerung von Wurzelgemüse.

Frühbeet – Jungpflanzen vorziehen

Neben der Aussaat von Kräutern und Gemüse macht ein Frühbeet auch die Anzucht von Sommerblumen oder frostempfindlichen Jungpflanzen möglich, die später ins Blumen- oder Gemüsebeet auswandern. Aber auch vorgezogene Setzlinge von Salaten und Kohlrabi, die es schon frühzeitig in Gärtnereien zu kaufen gibt, kommen ins Frühbeet und liefern bereits nach einigen Wochen erste Erfolge. Sollte das Frühbeet nach dem Pikieren der Jungpflanzen dann wieder frei sein, beginnt die Aussaat wieder von Neuem.

Tipp: Wenn Du Deine Setzlinge oder Samen in Multitopfplatten aus Kokos- oder Holzfaser pflanzt und diese ein wenig in den Boden einsenkst, wird die Anzuchterde erwärmt durch den Rotteprozess im Untergrund.

Anbauverfahren mit natürlicher Heizung

Im Prinzip ist ein Frühbeet ein kleines Gewächshaus mit einer biologischen Fußbodenheizung: Unter der Gartenerde eingebracht, sorgt eine Schicht Mist von Kühen und Pferden für Wärme im Beet. Sollte es sich um reinen Tierdung handeln, solltest Du ihn erst im Verhältnis von 1:1 mit Laub oder Stroh mischen. Während des Zersetzungsprozesses des stickstoffreichen Pferdemists entwickeln sich Wärme und Kohlendioxid. Im Substrat wandert beides aufwärts und bietet den ausgesäten Jungpflanzen beste Bedingungen um zu Keimen und Wachsen.

Tipp: Warte nach dem Einfüllen des Pferdemists ungefähr eine Woche, bevor Du mit der Aussaat beginnst. Der Boden im Frühbeet kann sich so gut durchwärmen.

Falls Du keinen Mist zur Verfügung hast, musst Du deshalb nicht auf ein Frühbeet für Deine Pflanzen verzichten. Ab Februar ist ebenfalls in einem sogenannten Frühkasten die Aussaat möglich. Dieser wird nur mit Aussaaterde befüllt und schützt wie ein kleines Gewächshaus Deine Saaten. Mit zerkleinerten Küchenabfällen wie Kartoffel- und Apfelschalen oder grobem Kompost, die man großzügig verteilen sollte, lockt man nützliche kleine Bodenlebewesen aus dem Winterschlaf.

Frühbeet, Quelle: R_K_B_by_Bernhard Friesacher_pixelio.de
Frühbeet, Quelle: R_K_B_by_Bernhard Friesacher_pixelio.de

Damit sich die Erde gut erwärmt, solltest Du bei dieser Variante jedoch schon 2 Wochen vor der ersten Aussaat die Abdeckung aus Glas schließen. Wenn die Tage wieder länger werden und sich im Frühbeet der Boden auf mindestens sieben bis zehn Grad Celsius erwärmt hat, kannst Du erste Kulturen wie Spinat , Radieschen und Kresse ebenso wie Kräuter, zum Beispiel Pimpinelle oder Schnittlauch, direkt aussäen.

Tipp: Es ist in sehr kalten Wintern ratsam, die Seitenwände des Frühbeets bei sehr starkem Frost von außen mit Stroh oder aufgehäuftem Laub zu isolieren. Zudem kannst Du die Wände Deines Frühbeets zur Dämmerung im Bereich der Wurzeln ein paar Zentimeter tief in den Boden versenken.

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