Trachtenmode und Lederhosen Ratgeber

Für Herren

Nicht nur zum Münchner Wiesenfest sind die Herren der Schöpfung mit Trachtenmode stets gut angezogen. Auch im alltäglichen Leben können aufmerksame Beobachter das ein oder andere Accessoire an gut gekleideten Herren entdecken. Manager und Prominente von großen Unternehmen lassen sich in Trachtenjacken fotografieren, junge Burschen tragen ein kariertes Trachtenhemd zur modischen Jeans. Freunde des Wanderns ziehen Haferlschuhe zum Wandern an. Jeder Mann kann heute selber entscheiden, zu welchem Anlass er seine Lederhose anziehen möchte.

Trachtenmode, Quelle: Bild von Pezibear auf Pixabay
Trachtenmode, Quelle: Bild von Pezibear auf Pixabay

Trachtenmode – Klassisch oder doch modern?

Trachtenmode ist heute so abwechslungsreich wie nie zuvor. Für den kleinen Geldbeutel gibt es günstige Trachtenhosen, Betuchte können sich eine Lederhose aus echtem Hirschleder von einem Luxus Designer auf den Leib schneidern lassen. Traditionell kann der männliche Look mit einem echten Gamsbart-Hut gekrönt werden. Aber er kann aber auch sehr modern ausfallen. Jeans-Shorts oder Badehosen im Lederhosenlook trägt „Mann“ zum Designer-T-Shirt. Sie sind genauso angesagt wie moderne Sneaker oder Boots, die der Mann anstatt der traditionellen Haferlschuhe zu seiner Trachtenhose trägt. Modisch ist heute fast alles erlaubt.

In der heutigen Zeit bestellt man sich einfach über das Internet seine Trachtenjacke oder Lederhose. Durchaus kann es sich dabei um ein Billigprodukt aus Asien handeln und aus Ziegenleder hergestellt sein. Wer Lederhosen aus echten Hirschleder tragen möchte, muss wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Zahlreiche Designer- und Luxuslabel lassen sich entdecken. Leider ist der Hauch von Arbeitsalltag und Ländlichkeit mit der modernen Trachtenmode schon längst abhandengekommen. Stattdessen hat man dafür gesorgt, dass Festtagstrachten modern, traditionell oder anspruchsvoll ausfallen. Wobei die Nähe zur Landhausmode inzwischen fließend ist. Sie erlaubt sogar weitere Kombinationsmöglichkeiten.

Heutzutage ist Trachtenmode lebendiger und abwechslungsreicher denn je. Dieser Modestil begeistert sogar unzählige Menschen in Japan oder Amerika, wo seit einigen Jahren auch Oktoberfeste gefeiert werden. Obwohl Trachten schon immer individuell waren, hatten Männer früher nicht so viele Möglichkeiten, ihre Individualität in Form einer Tracht auszudrücken. Der modische Rahmen war nicht so groß wie heutzutage. Früher wurden die Trachten zum Teil innerhalb der Familie von Generation zu Generation weiter vererbt.

Trachtenmode, Quelle: Bild von Pezibear auf Pixabay
Trachtenmode, Quelle: pixabay

Lang oder kurz – was ist aktuell angesagt?

Je schlanker und jünger man ist, desto eher kann man kurze Lederhosen tragen. Ein Mann mittleren Alters sollte besser eine Trachtenlederhose mit längerem Bein tragen – zum Beispiel in Bermudalänge, lange Hose oder Lederbundhose. Dazu können aufwendige Stickereien an edlen Trachtenjacken und Lederhosen das sogenannte I-Tüpfelchen sein. Adlige oder seriöse Geschäftsmänner in den besten Jahren kleiden sich meistens dezenter. Sie wählen zum Beispiel eine Kombination aus Anzughose und Trachtenjacke. Wobei die Verbundenheit mit München oder Bayern deutlich wird. Allerdings ist dabei zu beachten, dass jedes Oktoberfest seine eigenen modischen Trends setzt. Deshalb sollte man sich vor dem Besuch des Oktoberfestes über die aktuellen Trends im Internet eingehend informieren.

Man muss auf keinen Fall über eine folkloristische Ader verfügen oder gar Mitglied eines Trachtenvereins sein, um Trachtenmode zu tragen. Eine gut geschnittene Trachtenlederhose steht Männern jeden Alters und jeder Statur. Männer, denen es um Prestige und Stil geht, würden jedoch niemals in einer Hose aus Massenherstellung auf das jährliche Oktoberfest gehen. Der gut betuchte Mann investiert viel Geld, denn eine Trachtenlederhose ist eine Anschaffung, die der betuchte Herr bestimmt viele Jahre tragen möchte.

Trachtenmode, Quelle: Pixabay
Trachtenmode, Quelle: Pixabay

Trachtenmode – Leder ist nicht gleich Leder

Das Hauptstück der Trachtenmode für den Mann ist und bleibt die Trachtenlederhose. Meistens ist sie eine Anschaffung fürs Leben. Ganz traditionell trug der Mann von Welt schon früher eine Lederhose aus Wildleder. Meist besaß man eine Alltagshose sowie eine Festtagstracht. Beim Kauf sollte man sich für qualitativ hochwertige Trachtenhosen entscheiden, die zwar auch aus Ziegenleder hergestellt sein können, dafür handelt es sich aber um hochwertiges Leder. Umso hochwertiger eine Trachtenhose ausfällt, desto länger sollte man an ihr Freude haben. Hochwertige Ledersorten sind Hirschleder, gefolgt von Wildbock- oder Rehleder sowie Veloursleder. Für Einsteiger empfehlen sich Trachtenhosen die aus Wildbockleder hergestellt wurden.

Für eine echte Trachtenhose aus Hirschleder sollte man über das nötige Kleingeld verfügen, da so ein Exemplar ohne weiteres über € 1000,00 kosten kann. Je nach Geldbeutel kann man sich für ein echtes Einzelstück oder für eine preiswerte Hose aus dem Onlineshop entscheiden. die jedoch nur für ein oder zwei Oktoberfeste getragen werden kann. Die Patina auf dem Leder stellt sich erst nach mehrfachem Tragen ein. Sie zählt als Qualitätsmerkmal und nicht etwa als Grund, sich eine neue Lederhose zu kaufen. In farblicher Hinsicht kann eine Trachtenlederhose traditionell aus dunklem, braunen oder hellem Naturleder hergestellt sein.

Sie kann ohne Stickereien versehen sein oder durch mehr oder weniger aufwendige Applikationen auffallen. Ganz klassisch ist eine Kombination aus einer Lederhose und einem weißen Trachtenhemd sowie einer unifarbigen Strickweste. Wer es etwas poppiger mag, entscheidet sich für einen bestickten Trachtenjanker, eine reich bestickte Weste oder einer bunten Samtweste. Während Rauleder im Normalfall die gängigere Variante ist, werden auch vereinzelt Lederhosen aus Glattleder im Handel angeboten. Diese wirken etwas edler und nicht so rustikal.

Trachtenmode, Quelle: Pixabay
Trachtenmode, Quelle: Pixabay

Trachtenmode – Komplett und stimmig eingekleidet

Zur Trachten-Shorts trägt man die Strümpfe wie zur Kniebundhose oder Bermuda nicht hochgezogen. Sie sollten so aussehen, als seien sie heruntergerutscht. Das Trachtenhemd kann weiß oder kariert sein. Es darf sogar Stickereien und Biesen aufweisen. Janker oder Gilets vervollständigen den stimmigen Look. Auch hier sollte man auf einen Stil bedacht sein, der zu einem passt. Ein Gilet hat meistens eine seidig aussehende Rückseite und eine Vorderseite aus Baumwolle, Samt oder Leinen. Ein Strickjanker hingegen besteht vollkommen aus Wolle. Aber auch synthetische Materialien wie Polyester oder Acetat dürfen heutzutage verarbeitet werden.

Der klassische Haferlschuh oder Seitschürer zählt immer noch als Favorit von gut gekleideten Männern. Zur Trachtenlederhose sind beide Schuhe kein sogenanntes „Must-have“ mehr. Aktuell in Mode sind Varianten, die oben geschnürt werden oder in Form eines Sneakers oder Boots getragen werden können. Wobei der Haferlschuh sehr rustikal ausfallen kann. In diesem Fall hat der Schuh meistens eine dickere Sohle mit starkem Profil. Heutzutage gibt es aber auch edel wirkende Modelle mit einer weniger rustikalen Sohle.

Diese trägt man häufig zu Anzughosen statt zu Lederhosen. Klassisch sind die Schuhfarben Braun oder Schwarz. Man darf heute aber auch Stilbrüche begehen. Zur Lederhose können Männer durchaus auch weiße Turnschuhe tragen. Voraussetzung dafür ist aber, dass sie schlicht ausfallen. Ob man seine Lederhose mit eine Gürtel tragen möchte oder lieber Träger mit einem Mittelsteg präsentieren möchte, bleibt jedem selber überlassen.

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