Diese Pokerarten sollte man kennen

Ob mit den Freunden daheim oder im Casino – Poker hat wohl jeder schon einmal ausprobiert oder zumindest gehört. Jedoch ist online poker nicht gleich Poker: Es gibt unwahrscheinlich viele Varianten des Kartenspiels. Die meisten kann man jedoch in die Kategorien Draw, Stud und Holdèm einteilen. In erster Linie werden diese Unterschieden durch die Art, wie man seine Karten erhält. In meinen folgenden Artikel erkläre ich dir die wichtigsten Pokerarten.

Pokerarten, Quelle: pixabay
Pokerarten, Quelle: pixabay

Pokerarten – Der Klassiker: Texas Hold’em

Texas Hold’em ist die bekannteste Pokerart und am einfachsten für Anfänger zu lernen. Zu Spielbeginn erhält jeder der maximal 23 Mitspieler zwei Karten auf die Hand („Hole Cards“). Diese Karten hält er verdeckt. An schließend legt der Dealer fünf Karten auf den Tisch, die sogenannten „Community Cards“ – erst drei, dann pro Runde jeweils eine neue. Die Spieler versuchen, ein möglichst hohes Blatt aus fünf Karten zu bilden, denn das Höchste Blatt gewinnt den Pot. Ob du dafür keine, eine oder zwei deiner Handkarten verwendest, bleibt dir überlassen.

Die Spieler müssen sich in jeder Runde entscheiden, ob sie denselben Einsatz machen („Bet“), schieben („Check“), ihren Einsatz erhöhen („Raise“) oder passen („Fold“). Dabei orientieren sie sich jeweils an der Aktion des Vorgängers. Das Limit gibt vor, wie hoch die einzelnen Spieleinsätze sein dürfen: der gesamte Pot („pot limit“), fester Betrag („fixed limit“) oder kein Limit („no limit“).

Omaha Hold’em oder Omaha High

Bei Omaha Hold’em handelt es sich um eine abgewandelte Form von Texas Hold’em. Hier erhält jeder der maximal 10 Spieler vier statt zwei Karten auf die Hand, die er mit den fünf gemeinschaftlichen Karten zu einer nach Möglichkeit guten Hand kombinieren muss. Dafür muss er aber immer drei Community Cards und zwei Hole verwenden. Das Verfahren des Einsatzes ist identisch wie mit dem bei Texas Hold’em und wird meistens mit „pot limit“ und „fixed limit“ angeboten.

Pokerarten, Quelle: pixabay
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Omaha High / Low

Diese Pokerart wird gerne in Europa gespielt. Grundsätzlich funktioniert diese Art wie Omaha Hold’em – für ebenfalls höchstens 10 Spieler-, wird jedoch oft als „split limit“ angeboten. Das bedeutet: Wenn am Ende des Spiels die Karten der verbleibenden Mitspieler im sogenannten „Showdown“ aufgedeckt werden, teilen sich die beiden Spieler mit der niedrigsten und der höchsten Hand den Pot hälfte-hälfte. Aber: Eine niedrige Hand wird nur dann als Low akzeptiert, wenn ihre höchste Karte eine acht ist – deshalb wird das Spiel auch „Omaha Eight or Better“ genannt. Da das As hier als 1 gewertet wird, wäre die beste Hand A-2-3-4-5. Kann niemand einen Low vorweisen, gewinnt die höchste Hand den gesamten Pot.

Pokerarten – Easy Poker

Im Gegensatz zu den Arten von Poker, die ich oben erklärt habe, spielt man beim Easy Poker nicht gegen andere Spieler, sondern gegen das Casino bzw. die Bank. Zu Beginn muss jeder Spieler einen Starteinsatz (sog. „Ante“) machen, erst dann gibt der Croupier pro Person 3 Karten verdeckt aus. Pro Runde kann jeder Mitspieler seinen Einsatz verdoppeln oder passen. Im Laufe des Spiels werden dann 2 Community Cards aufgedeckt, die von den bis zu 7 Mitspielern jeweils als Ergänzung für dessen Hand verwendet werden müssen. Danach müssen alle Spieler ihr Blatt offenlegen und es wird abgerechnet.

Je nachdem, ob man einen Straight Flush, einen Royal Flash oder eine andere Kartenkombination vorlegen kann, bekommt man Geld von der Bank ausbezahlt – unabhängig davon, was die anderen Spieler haben, denn jeder spielt für sich alleine.

Crazy Pineapple High / Low oder Crazy Pineapple Eight or Better

Bei Crazy Pineapple High / Low bekommt jeder Spieler am Anfang 3 Karten. Genauso wie bei Texas Hold’em legt man jeweils seinen Einsatz fest. Nachdem 3 Community Cards aufgedeckt wurden, muss man jedoch eine seiner Hole Cards ablegen und darf sie anschließend nicht mehr verwenden. Danach werden die vierte und fünfte Gemeinschaftskarte aufgedeckt und man muss wieder ein möglichst hohes Blatt aus 5 Karten bilden – ohne oder mit den eigenen Karten. Wie bei Omaha High / Low wird der Pot beim Showdown aufgeteilt, sodass die beiden Spieler mit dem höchsten und niedrigsten Blatt gewinnen.

Pokerarten – Five Card Draw

Diese Poker Variante kennst du eventuell aus alten Western-Filmen: Zu Spielbeginn zahlt jeder sein Ante in den Pot ein. Dann erhält jeder der maximal sieben Spieler fünf Karten auf die Hand. Nachdem jeder Spieler seinen Einsatz getroffen hat, erfolgt der Kartentausch („Draw“). Je nach Vereinbarung kann man bis zu drei oder vier Karten ablegen und erhält neue dafür. Es gibt in dieser Art keine Gemeinschaftskarten, man muss mit den eigenen Karten arbeiten. Nun wird wieder gewettet, gewöhnlich mit verdoppelten Einsatz – anschließend kommt es zum Showdown. Die höchste Hand gewinnt den Pot.

Ace to Five Triple Draw

Wie auch beim Five Card Draw geht es auch hier darum, durch Tauschen ein möglichst gutes Blatt zu erhalten. Wie es der Name Ace to Five schon sagt, geht es bei dieser Pokerart um eine niedrige Hand, im besten Fall A-2-3-4-5. Wichtig: Flushes und Straßen zählen dabei nicht. Die bis zu sechs Spieler bekommen zu Spielbeginn fünf Karten, können sie aber bis zu drei Mal komplett austauschen – oder eben gar nicht, wenn sie schon sehr niedrige Karten haben. Beim Showdown gewinnt die niedrigste Hand den Pot.

Pokerarten – Deuce to Seven Triple Draw

Diese Pokerart funktioniert fast genauso wie Ace to Five Triple Draw – jedoch mit einem wichtigen Unterschied: Flushes und Straßen zählen und das As ist stets hoch. Somit ist die niedrigste Hand 2-3-4-5-7. Auch hier gibt es 3 Runden, man kann seine Hand drei Mal austauschen und am Ende holt sich die niedrigste Hand den Pot.

Seven Card Stud

Stud Games sind Poker Varianten, bei denen man offene Karten und Hole Cards erhält. Beim Seven Card Stud muss vorab jeder der bis zu acht Spieler einen Ante einsetzen. Danach bekommt jeder 2 verdeckte und eine offene Karte zugeteilt. Wer die niedrigste offene Karte vorliegen hat, fängt mit der Wette an. Bei Karten mit der gleichen Zahl entscheidet die Farbe: Kreuz ist die niedrigste, dann folgen Karo, Herz und Pik.

Nach der ersten Runde erhält jeder Mitspieler eine zweite offene Karte. Dessen Karte Karte die Höchste ist, darf nun die Runde starten. Es folgen weitere Runden bis zum Showdown – dann haben alle verbliebenen Spieler 3 verdeckte und 4 offene Karten vor sich liegen.

Sollten alles bis zum Schluss mit dabei sein, wird die letzte Karte offen in die Mitte des Tisches gelegt. Derjenige, der in der letzten Wettrunde als Letzter erhöht hat, oder, falls kein Spieler erhöht hat, derjenige, der in der letzten Wettrunde als Erster gesetzt hat, oder falls auch das nicht der Fall war, der Spieler, der in der letzten Wettrunde als Erster gesprochen hat, darf sein Blatt offenlegen. Der Croupier stellt aus dieser Hand die beste Kombination aus 5 Karten zusammen. Die restlichen Teilnehmer können nacheinander auch aufdecken und versuchen, zu überbieten. Wer die höchste Hand hat, holt sich dann den Pot.

Pokerarten, Quelle: pixabay
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Seven Card Stud High / Low oder Stud Eight or Better

Vom Prinzip her ist diese Pokerart identisch mit Seven Card Stud – nur die Gewinnverteilung ist eine andere. Analog zum Omaha High / Low teilen sich die Spieler mit der niedrigsten und der höchsten Hand am Ende den Pot. Sind am Ende noch mehrere Teilnehmer im Spiel, legt derjenige sein Blatt zuerst offen, der den letzten Einsatz oder die letzte Erhöhung getätigt hat. Gab es in der letzten Runde keinen Einsatz, deckt der Spieler zuerst seine Karten auf, der zuerst gecheckt hat. Dann folgen im Uhrzeigersinn die Hände nacheinander. Seven Card Stud High / Low wird auch Stud Eight or Better genannt: wer die niedrigste Hand vorzeigen will, darf bei 5 Karten ohne Paar höchstens eine 8 vorlegen – kann das keiner, geht der Pot komplett an die höchste Hand. Bei identischen Händen wird der Pot entsprechend verteilt.

Pokerarten – Seven Card Razz oder Seven Card Stud Low

Auch hier ist das Spielprinzip dasselbe wie beim klassischen Seven Card Stud, jedoch mit zwei Unterschieden: Beim Razz holt sich der Spieler den Gewinn, der die niedrigste Hand vorlegen kann. Im Gegensatz zu den beschriebenen High / Low-Pokerarten gilt hier nicht „Eight or Better“. Das heisst, man kann auch mit einer Karte, die höher als die 8 ist, das niedrigste Blatt haben. Ein weiterer Unterschied ist: Derjenige Spieler, der in der ersten Runde die höchste offene Karte erhält, darf als Erster setzen.

H.O.R.S.E. – mehrere Poker Arten kombiniert

H.O.R.S.E. ist eine Kombination von fünf Poker Arten. Die Spieler wechseln nach jeder Runde die Spiel Variante, in folgender Reihe:

  • H – Hold’em
  • O – Omaha High / Low
  • R – Razz (Seven Card Stud Low)
  • S – Stud (Seven Card Stud High)
  • E – Eight-or-better (Seven Card Stud High / Low)

H.O.R.S.E. wird oft in großen Cashgames in Casinos gespielt. Der Wechsel soll verhindern, dass Spieler, die Spezialisten in einer der Pokerarten sind, einen Vorteil gegenüber den anderen bekommen. Außerdem wird jede Pokerart mit einem „fixed limit“ gespielt – dies erleichtert auch Anfängern einen risikoarmen Einstieg.

Über Pokerstrategien kannst du dich gerne auf dieser Seite informieren.

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