Beinwellwurzel – Wirkungsweise und Anwendung

Natürliche Hilfe bei Gelenkschmerzen und Verletzungen

Ich finde in der Naturheilkunde, neben der Homöopathie, auch das Gebiet der Heilpflanzen sehr interessant und wende einige Pflanzen auch selber bei unterschiedlichen Krankheiten an. Wie zum Beispiel Brennesseltee bei einer leichten Blasenentzündung. Vor kurzem bin ich auf die Beinwellwurzel (Symphyti radix) aufmerksam geworden und habe diese Heilpflanze ein wenig für euch unter die Lupe genommen:

Beinwellwurzel, Quelle: Joujou_pixelio.de
Beinwellwurzel, Quelle: Joujou_pixelio.de

Insgesamt hat der Beinwell 3 interessante medizinische Wirkstoffe, von denen die Beinwellwurzel getrocknete oder frische Bestandteile des Beinwells), der Pflanzenteil ist, der am häufigsten verwendet wird. Außerdem wird das Beinwellkraut in der heutigen Pflanzenheilkunde eingesetzt. Die Beinwellwurzel verfügt über sehr viele gute Eigenschaften auf den menschlichen Bewegungsapparat und ist unterstützend bei Unfallverletzungen. Bei Verstauchungen, Quetschungen, Blutergüssen und auch bei Knochenbrüchen trägt der Wirkstoff dazu bei, dass sich das Körpergewebe nicht entzündet. Samt der Gewebeflüssigkeit werden die Krankheitserreger ausgeschwemmt, so dass schnell evtl. Schwellungen nachlassen. Jedoch ist zu beachten, dass die Beinwellwurzel nur äußerlich verwendet werden darf.

Wirkungsweise auf einen Blick:

Wirkt: wundreinigend, abschwellend, entzündungshemmend, fördert die Narbenbildung zur Stabilisierung eines Bruches.

Findet Anwendung bei: Gelenkverschleiß, entzündlich-rheumatische Gelenkerkrankungen, Verstauchungen, Zerrungen und Prellungen.

Beinwellwurzel, Qelle: pixabay
Beinwellwurzel, Quelle: pixabay

Inhaltsstoffe

Die Beinwellwurzel hat unterschiedliche wirksamkeitsfördernde Inhaltsstoffe, die zum Teil nur in Kombination mit anderen Komponenten ihre Wirkung entfalten kann. Ungefähr vier bis sechs Prozent der Inhaltsstoffe sind Gerbstoffe. Auf Oberflächen entfalten sie einen zusammenziehenden Effekt, wodurch ein Schutzfilm gebildet wird. Diese Schicht dient dazu Keime abzuwehren. In die Gruppe der Lecithine gehört der Inhaltsstoff Cholin. Cholin kann dem Aufbau von Hämatomen (Blutergüssen) entgegenwirken. Es vermindert den Austritt von Flüssigkeiten aus dem Gewebe und somit Wassereinlagerungen.

Es fördert außerdem gleichzeitig die Durchblutung des kranken Gewebes. Ein Resultat aus dem Eiweißstoffwechsel ist das Allantoin. Es ist für die wundreinigende Wirkungsweise in der Wurzel zuständig. Wahrscheinlich bewirkt Allantoin eine Veränderung des Zelldrucks, was zur Folge hat, das Krankheitskeime durch den Inhaltsstoff wieder ausgeschwemmt werden. Allantoin hat zusammen mit den Schleimstoffen noch eine weitere Wirkung: Die beiden Inhaltsstoffe, können in ihrem Zusammenspiel, die Bildung neuer Körperzellen fördern. Dazu gehört neben Geweben, wie die Haut, auch das Knochengewebe.

Beinwellwurzel, Qelle: pixabay
Beinwellwurzel, Quelle: pixabay

Beinwellwurzel – Anwendung bei Beschwerden

Heilungsfördernd bei Entzündungen, Abnutzungserscheinungen des Bewegungsapparates und Verletzungen. Es klingt ein wenig famos Abnutzungserscheinungen von Gelenken, entzündliche Erkrankungen der Gelenke, Knochenbrüche, Verstauchungen und Blutergüsse als ein Verwendungsgebiet zusammenzufassen. Aber tatsächlich handelt es sich stets um beschädigte oder verletzte Gewebe, die ja nicht nur die Muskeln und die Haut Gewebe darstellen, sondern die Knochen auch.

Der Harnstoffabkömmling Allantoin gilt in der Beinwellwurzel als wichtigster Inhaltsstoff. Die relativ selten vorkommende Komponente in Pflanzen, wirkt in erster Linie reinigend, indem es auf die verwundete Stelle sekretionsfördernd wirkt. Wodurch das Abfließen von Zellflüssigkeiten aus der Wunde gefördert wird. Krankheitserreger wie Bakterien werden gleichzeitig abtransportiert. Jedoch geht die Wirkungsweise des Allantoins noch weiter. Das Allantoin unterstützt zusammen mit den Schleimstoffen, die Bildung neuer Körperzellen, sowohl von Knochen- als auch von Hautgewebe.

Beinwellwurzel, Qelle: pixabay
Beinwellwurzel, Qelle: pixabay

Gleichzeitig weißt die Wurzel durchblutungsfördernde und keimhemmende Eigenschaften auf. Eine Schutzschicht können seine enthaltenen Gerbstoffe über verletzte und entzündete Gewebestellen bilden. Krankheitserreger wie Bakterien, können durch diese Schicht, kaum noch durchdringen. Es wird ihr Nährboden entzogen, was zur Folge hat, das sie absterben.

Darreichungsform und Dosierung

Beinwellwurzel-Tinktur

Als Einreibung bei Schwellungen, nach Sportverletzungen und bei verstauchten Gliedern ist eine Tinktur als der Beinwellwurzel ein gutes Hausmittel. Benötigt wird für die Herstellung:

  • 70%igen Weingeist 150,0 ml
  • 30 Gramm Beinwellwurzel

Später:

  • 150 ml demineralisiertes Wasser

 Die zerschnittene Beinwellwurzel in ein Gefäß geben und anschließend mit Weingeist auffüllen. Das Gefäß anschließend verschließen und für 10 Tage an einer kühlen Stelle gelagert. Danach die Wurzel abfiltern und wiederum mit dem demineralisierten Wasser verdünnen.

Dosierung

Die Tinktur mit einem Stück Wundgaze auf die Haut auftragen. Es ist darauf zu achten, dass keine äußerlichen Verletzungen auf der Haut vorhanden sind. Die Tinktur nicht länger als maximal 6 Wochen je Jahr anwenden.

Beinwellwurzelsalbe

Eine selber hergestellte Salbe aus Beinwellwurzel kann gut bei Gelenkschmerzen, Verstauchungen, Prellungen und bei Blutergüssen eingesetzt werden. Man benötigt:

  • 35,0 Gramm Olivenöl
  • 20,0 Gramm Beinwellwurzel-Tinktur (unverdünnt)
  • 45,0 Gramm Wollwachs (Lanolin)

Hierzu wird zunächst die Beinwellwurzel-Tinktur (ohne Wasser) wie bereits oben beschrieben hergestellt. Anschließend werden Olivenöl und das Lanolin in einem Wasserbad zusammen geschmolzen. Hierfür setzt man einen kleineren Topf in einen größeren Kochtopf indem siedendes Wasser sich befindet. Nach dem sich das Lanolin mit dem Olivenöl vermischt hat, gibt man unter ständigem langsamen rühren die Tinktur aus Beinwell hinzu.

Wenn sich eine homogene Mischung ergeben hat, nimmt man den Topf mit der noch flüssigen Salbe aus dem Wasserbad und rührt die Salbe solange bis sie fest und erkaltet ist. Anschließend kann die Salbe in Salbendöschen abgefüllt werden.

Dosierung

Die Beinwellwurzelsalbe ist 1 bis 3- mal täglich auf die entsprechende Hautstelle aufzutragen. Die selbstgemachte Salbe sollte nicht länger als 6 Wochen pro Jahr angewendet werden.

Beinwellwurzel – Risiken und Nebenwirkungen

Es ist zu beachten: Nebenwirkungen und Risiken sind bei der Verwendung von bestimmungsgemäßen Dosen der Beinwellwurzel bisher nicht bekannt.

Jedoch soll die  Beinwellwurzel nur auf intakter Haut und nicht während der Stillzeit, Schwangerschaft sowie bei Kindern unter 2 Jahren verwendet werden.

Aufgrund der lebergiftigen Pyrrolizidinalkaloide wird eine Anwendungsdauer der Beinwellwurzel beschränkt auf vier bis sechs Wochen pro Jahr empfohlen. Denkbar ist die Aufnahme des Inhaltsstoffs durch die Haut. Einige Arzneimittelhersteller konnten diesen Inhaltsstoff jedoch aus dem Extrakt entfernen, sodass die Verwendung unbedenklich sein dürfte.

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