Was sie uns über Online Marketing beibringen können
Die Spielebranche ist wohl eine der am stärksten wachsenden Branchen überhaupt. Besonders die letzten Jahrzehnten wurden dabei Marken hervorgebracht, die längst die Grenzen der Computerspielebranche überwunden haben. Einer der bekanntesten Titel ist hierbei Tomb Raider, der Anfang der 2000er mit Angelina Jolie in der Hauptrolle verfilmt wurde und zu den Urvätern der gelungenen Franchises zählt. Denn hier schaffte es ein bereits erfolgreiches Videospiel auf die Leinwand und hat damit Millionen Einnahmen erzielt. Vorab war die Vorgehensweise eher umgekehrt erfolgreich gewesen. Doch warum sind Spiele-Brands dabei so erfolgreich?
“Content is King” auch bei Gamern
Um ein Spiel an die Spitze der Spielecharts zu bringen, reicht es nicht, 10 Euro gratis für Angebote auszugeben und damit Spieler auf die Spieleportale zu locken. Auch wenn diese Fährte vor allem im Glücksspiel vielversprechende Ergebnisse erzielen kann, ist das nicht unbedingt die Strategie, die erfolgreiche Spiele-Brands als erstes Mittel probieren.
Wenn Sie sich erfolgreiche Spiele-Brands wie Warcraft, Assassin’s Creed oder das bereits genannte Tomb Raider anschauen, dann haben diese Titel eines gemeinsam. Keiner der Titel erfindet das Rad neu. Sie alle basieren auf einer Mixtur aus bereits bekannten und erfolgreichen Genres und dramaturgischen Versatzstücken. So ist Lara Croft eine Nachfahrin von Indiana Jones, die Warcraft-Welt erinnert an Der Herr der Ringe und Assassin’s Creed hat man mit Prince of Persia ebenfalls bereits gesehen.
Die Inhalte sind somit bereits in Welten angesiedelt, die auf Interesse bei den Konsumenten stoßen. Auch bei Gameplay und Grafik sollten Entwickler natürlich keine Fehler machen. Um ein Game jedoch zu einer Sensation werden zu lassen, bedarf es noch einer weiteren Zutat, die entscheidend ist für einen Hit.
Im Marketing nennt man diesen Faktor den sogenannten Unique Selling Point (kurz: USP). Bei Computerspielen kann das der Realismus sein, wie etwa bei Red Dead Redemption oder die Weite der Welt wie bei Grand Auto Theft V. Wichtig ist, diesen Faktor zu kennen und darauf die Werbung zu fokussieren.
Spiele-Brands – Die Spieler kennen
Wer sein Zielpublikum kennt, der weiß, wo er es finden kann. Doch das ist gar nicht so eindeutig. Unter Spielern finden sich durchaus Unterschiede. So gibt es etwa die Core Gamer, die eventuell sogar Turniere spielen, bis ins kleinste Detail in Spielewelten aufgehen und darüber fachsimpeln können. Dann sind da die Gelegenheitsspieler, die ab und zu zur Entspannung zocken oder die MMORPG-Fans, die sich sogar außerhalb ihrer Welt mit ihren Spielfiguren identifizieren.
Große Brands wissen, an welche Kanäle sie sich wenden müssen, um ihr Spiel an den jeweiligen Kunden zu bringen. Die besonders erfolgreichen verbinden jedoch alle drei Spielertypen miteinander, was aber vor allem an dem Spiel selbst festgemacht werden kann und weniger an der Werbung dazu.
Spiele-Brands – Alle Kanäle nutzen
Wer eine Marke zu einem Erfolg machen möchte, der sollte viele Kanäle nutzen, um an potentielle Spieler heranzutreten. Eine Marketingkampagne zu einem Game umfasst nicht nur das klassische Online Marketing per Adwords-Kampagnen via Banner oder Affiliate-Marketing-Projekte, sondern auch die Anfertigung verschiedener Teaser-Trailer für Youtube und andere soziale Netzwerke, Kino und Fernsehen. Hinzu kommen Influencer und wichtige Pressekanäle, die das neue Game im besten Fall anfeuern sollten.
Eine so breitflächige Kampagne kostet natürlich Geld und kann wie in dem Fall von Star Citizen, das mit 276 Millionen US-Dollar Budget das derzeit teuerste Spiel aller Zeiten ist, durchaus in schwindelerregende Höhen steigen.
Gezielter gehen mittlerweile jedoch die jüngsten Spiele-Brands vor, die Gamer in ihren Foren und Gaming-Kongressen ansprechen und Influencer Betaversionen zum Spielen anbieten, die sie auf ihren Plattformen exklusiv vorab besprechen können. Ein Beispiel dazu sind die neuen Packages von Die Sims 4, die oftmals vorab über Influencer per Youtube gespielt werden und damit bereits ein gewisses Medienecho bei der Community vor dem Verkaufsstart schaffen, das zudem relativ kostengünstig daherkommt.
Insgesamt zeigt sich bei der Werbung zu Games, wie breitflächig die Softwarehersteller zum Gelingen einer Kampagne mittlerweile aufgestellt sein müssen. Am Ende bleibt jedoch nur zu hoffen, dass das jeweilige Game auch die Werbeversprechen hält.